Talsperren Neunzehnhain
Obwohl umzäunt und für den Wanderer nicht direkt zugänglich, bietet die im Wald eingebettete Obere Talsperre Neunzehnhain von den Randwegen, aber auch von einigen weiter entfernten Standpunkten des Bornwaldes einen reizvollen Eindruck. Seit der Öffnung der Staumauerkrone für die Öffentlichkeit kann der Besucher das Ambiente einer der schönsten sächsischen Talsperren genießen. Besonders bleibt die den Wasserkörper umgebende Stille in tiefer Erinnerung. Die 288 m lange und 33 m hohe Sperrmauer ist eine gekrümmte Gewichtsstaumauer aus Glimmerschiefer-bruchsteinen die nach dem Intze-Prinzip errichtet wurde. Sie ist am Fuß 27,5 m, auf der Krone 4,5 m breit und besitzt eine Mauermasse von 51.600 m3. Das Fassungsvermögen der Sperre beträgt 3 Mio. m3 Wasser, womit sie heute zu den kleinen Anlagen zählt. Der Wasserspiegel befindet sich 525 m ü. NN, die überstaute Fläche nimmt rund 29 ha ein, und das wasserreiche Einzugsgebiet umfasst nur 14 km2. Einen besonderen Eindruck vermittelt die Anlage dann, wenn der Sperrenraum gefüllt ist, das Wasser in einem 40 m breiten Wasserfall überfließt und zu Tale tost.
Die Obere Neunzehnhainer Talsperre stellt die mit Abstand qualitativ beste Trinkwassertalsperre dar. Das Wasser ist von solcher Reinheit, dass das Sonnenlicht bis auf den Talsperrengrund gelangen kann. Die natürliche Entwicklung von pflanzlicher und tierischer Substanz im Wasser, welche besonders bei Anwesenheit von Stickstoff und Phosphor rasch zunimmt, ist die geringste in ganz Mitteleuropa.
Folgt man dem Überlauf der Talsperre, so gelangt man zu der kleineren Talsperre, Neunzehnhain I. Sie wurde bereits in den Jahren 1905 bis 1908 erbaut und besitzt noch heute das unter Denkmalschutz stehende historische äußere Erscheinungsbild. Mit einem Stauraum von 0,54 Mio. Kubikmetern, einer Wasseroberfläche von 7 Hektar und einem forstwirtschaftlich genutztem Wassereinzugsgebiet von 10,73 Quadratkilometern ist sie schnell überschaubar.
Um beide Talsperren führen gut ausgeschilderte Wanderwege, die zu ausgedehnten Spaziergängen oder Radtouren entlang der Stauseen einladen.
Saidenbachtalsperre
Ist die größte Talsperre im Mittleren Erzgebirge, wurde von 1929 – 1933 erbaut. Sie dient der Trinkwasserversorgung von Chemnitz und in geringem Maße auch der Stromerzeugung und dem Hochwasserschutz. Sie fasst Wasser im Volumen von 22,38 Mio. m3 und hat somit eine Oberfläche von 146,41 ha. Dazu staut sie den Haselbach, den Saidenbach, den Lippersdorfer Bach und den Hölzelbergbach. Verbunden ist sie über Kanäle, Rohrleitungen, Stollen und Bäche mit den Talsperren Neunzehnhain I / II und der Talsperre Einsiedel.
Ein ca. 5,5 km langer Naturlehrpfad beginnt am Rad- und Wanderweg in Forchheim am Schloss direkt an der B 101 und führt auf der linken Talsperrenseite entlang über Staumauer bis hin nach Rauenstein. Auf etwa 250 Schildern und Tafeln erfährt der Wanderer viel Wissenswertes über die Tier-und Pflanzenwelt des ca. 4500 ha großen Landschaftsschutzgebietes der Saidenbachtalsperre. Rund um die Talsperre dauert die etwa 14 km lange Wanderung ca. 3,5 h.
Greifenbachstauweiher
Der wurde vor 600 Jahren als Wasserspeicher für den Bergbau angelegt und ist somit eine der ältesten Talsperren im Erzgebirge. Er diente als Rückhaltebecken zur Regulierung der mit dem Röhrengraben zum Sauberger Revier geführten Aufschlagwässer. Das Wasser stammt aus dem Quellgebiet des „Roten Wassers“ in Geyer.
Der Greifenbachstauweiher ist ein überaus beliebtes Urlaubs-, Erholungs- und Ausflugsziel, hier finden Aktivurlauber eine Bootsausleihe, Surfmöglichkeiten, Tauchschule, Riesenrutsche und einen Abenteuerspielplatz. Ein schöner Sandstrand, angenehm saubere Luft, hervorragende Wasserqualität und großzügige Liegewiesen in landschaftlich einmaliger Lage lassen die Herzen aller Wasserratten höher schlagen.
Pumpspeicherwerk Markersbach
Das Pumpspeicherwerk Markersbach, welches 1979 in Betrieb genommen wurde, ist das zweitgrößte Pumpspeicherkraftwerk in Deutschland und gehört zu den größten Wasserkraftanlagen dieser Art in Europa. Das in einer unterirdischen Kaverne installierte Kraftwerk erreicht eine Gesamtleistung von 1050 Megawatt und kann bei vollem Betrieb den Regierungsbezirk Chemnitz vier Stunden lang mit Energie versorgen. 120 Meter tief unter der Erdoberfläche wird jedoch nicht nur Strom erzeugt. Zu verschiedenen Anlässen finden in einem riesigen Felsgewölbe neben der Maschinenkaverne öffentliche Konzerte statt.
Rund um das im Mittweidatal liegende Unterbecken befinden sich schöne Wanderwege. Vom da aus führt auch eine ruhige Straße zum Oberbecken, wo man in einer Höhe von 849 m NN. einen herrlichen Ausblick über einen großen Teil des Westerzgebirges genießen kann. Zum Greifen nah erscheinen der Scheibenberg, Bärenstein, Fichtelberg und Keilberg.