Schloss Wolkenstein
Die Burg Wolkenstein wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts erbaut und die Herren von Waldenburg als Besitzer erstmals 1241 urkundlich erwähnt. Ende des 15. Jahrhunderts fiel die Herrschaft zurück an die Wettiner. 1505 übernahm Herzog Heinrich das Amt Wolkenstein und ließ den Umbau zum Schloss fortsetzen. Aus dieser Zeit stammen original erhaltene Holzbalkendecken und Wandmalereien im Südflügel. Diese repräsentativen Räume werden bei Führungen gezeigt sowie für Konzerte, Theater, Vorträge, Ausstellungen oder private Anlässe genutzt.
Das Museum informiert über die Geschichte von Schloss und Stadt.
Zu sehen sind u.a. das Stadtmodell aus den 1950er Jahren und zahlreiche Zeugnisse früher ansässiger Handwerkszünfte (Schuhmacher, Posamentierer). Auch die Lebens- und Arbeitsbedingungen früherer Generationen, der Bergbau um Wolkenstein und die Thermalquelle im Kurort Warmbad werden thematisiert. Die Lichterhäuser, Pyramiden und Leuchterspinnen sind seltene Exponate traditioneller erzgebirgischer Volkskunst. Die kleine Ausstellung ‚Land der Amethyste‘ beeindruckt nicht nur Mineralienkenner.
Im Schloss befinden sich außerdem die Ausstellung ‚Gerichtsbarkeit im Mittelalter‘, das Trauzimmer und die Schankwirtschaft ‚Zum Grenadier‘.
Burg Scharfenstein
Es gibt nur wenige Orte, an denen sich Mythos und Magie des Erzgebirges so bündeln wie auf der mittelalterlichen Burg Scharfenstein – errichtet um 1250 bei der Kolonisierung des Erzgebirges, nachdem man dort Silbererze entdeckt hatte. Burg Scharfenstein gilt als einer der ältesten Herrschaftssitze Sachsens. Seit mehr als 750 Jahren ist die Burg durchgehend bewohnt und genutzt, verschiedene Bauphasen prägen ihr Erscheinungsbild – so stammt der Bergfried noch von der mittelalterlichen „Ur-Burg“ (um 1250), während das berühmte Portal erst 400 Jahre später in Renaissance-Zeiten hinzugefügt wurde.
Die erste Krise des Bergbaus um 1650 überlebten die Erzgebirgler, indem sie in Heimarbeit Holzfiguren herstellten, woraus eine weitere erzgebirgische Tradition wuchs, dokumentiert im Weihnachts- und Spielzeugmuseum der Burg Scharfenstein.
Derselben Lebenswelt aus Armut und Überlebenswillen entstammt auch der Wildschütz Karl Stülpner 1762 zu Füßen der Burg Scharfenstein geboren wurde und – in den Köpfen der Erzgebirgler – bis heute weiterlebt. Karl Stülpner ist ein erzgebirgischer Volksheld – ein Wildschütz und Schmuggler, Lebenskünstler und Überlebenskünstler, der der verhassten Obrigkeit stets eine Nasenlänge voraus war.
Schloss Wildeck
Der »Böhmische Steig« verband einst die sächsische Kaufmannsmetropole Leipzig mit der Königsstadt Prag. Auf diesem alten Handelsweg waren Händler unterwegs, die ursprünglich vor allem Salz aus der Hallenser Gegend nach Böhmen transportierten; daher hieß er auch »Salzstraße«. Die Fuhrleute brauchten Schutz. Burg Wildeck, auf den Fundamenten einer Wehranlage aus dem 12. Jahrhundert errichtet, wachte deshalb Tag und Nacht über die Furt an der Zschopau und machte die gleichnamige Stadt zu einer sicheren Station für Handelsleute aus allen Himmelsrichtungen.
Heute zeugt nur noch der »Dicke Heinrich«, ein über 30 Meter hoher Wohn-und Wachturm mit meterdicken Mauern, von der trutzigen Militäranlage. Wildeck wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts im Auftrag von Herzog Moritz von Sachsen in ein weit weniger martialisches Jagdschloss umgebaut und diente vom 17. bis ins frühe 20. Jahrhundert als Sitz der örtlichen Oberforst- und Wildmeisterei.
Heute beherbergt das weithin sichtbare weiße Renaissanceschloss mehrere Museen, die sich besonders der Industriegeschichte der Region widmen. Vor allem auch Motorradfreunde dürften hier leuchtende Augen bekommen, denn Zschopau war im 20. Jahrhundert ein Zentrum des sächsischen Fahrzeugbaus – edle DKW-Maschinen der »Sammlung Rasmussen«, viele MZ-Serienmotorräder sowie Enduro- und Rennmaschinen erwarten den Besucher. Besonders Kinder werden sich über die Münzwerkstatt, die Mineraliensammlung und die Riesenrutsche am einstigen Bärengarten freuen.
Schloss Augustusburg
Als der sächsische Kurfürst August 1568–1572 Schloss Augustusburg errichten ließ, war der Platz wohl gewählt. Weithin sichtbar erhob sich das Jagd- und Lustschloss auf einem 516 m hohen Quarzporphyrkegel über dem Zschopautal. Auch nach über 400 Jahren hat dieses monumentale Bauwerk nichts von seiner Ausstrahlung eingebüßt. Wegen seiner imposanten Lage nennt man Schloss Augustusburg die Krone des Erzgebirges. Wegen seiner Monumentalität und Museen gilt es heute als eines der schönsten Renaissanceschlösser Mitteleuropas. Schloss Augustusburg folgt einem streng geometrischen Grundriss, der markiert ist von vier quadratischen Eckhäusern und Zwischengebäuden, die einen Innenhof umschließen. Ein ähnliches Konzept findet man bei vielen Schlössern des 16. Jahrhunderts. Es entspricht dem Idealbild der Renaissance, jener einzigartigen, schon von den Zeitgenossen als Befreiung erlebten Denkströmung, welche die Überwindung jahrhundertealter Barrieren aus Glauben und Tradition möglich machte. Diesem Lebensgefühl entspricht auch die überschaubare Gliederung der Fassaden. Das Jagdschloss besteht aus zwei Bereichen mit unterschiedlichen Funktionen: Das vordere Kernschloss war der Bereich für die kurfürstliche Familie sowie den Hofstaat. Nach hinten schlossen sich die Wirtschaftsgebäude an: Brunnenhaus, Backstube, Ställe für 138 Pferde etc.
Seit Anbeginn seiner musealen Nutzung im Jahr 1922 beherbergt das Schloss Augustusburg hochkarätige Sammlungen – das Motorradmuseum brachte dem Schloss auch den Beinamen BIKERSCHLOSS ein. Sehenswert sind ebenso das Kutschenmuseum, das Jagdtier- und Vogelkundemuseum und der Schlosskerker.
Wer mehr über die Schlossgeschichte erfahren will, nimmt an einer der täglich mehrmals stattfindenden Schlossführungen teil. In dem ca. einstündigen Rundgang kann man nicht nur einen Blick in die „Affenstube“ werfen, sondern auch den Klang der Schlossorgel erleben und das von Lucas Cranach d. J. gemalte Altarbild mit Darstellung der kurfürstlichen Familie von Nahem betrachten. Die Führung endet mit der Besichtigung des Brunnenhauses mit dem 130,6 m tiefen Schlossbrunnen.
Barock-Schloss & Spiele-Park Lichtenwalde
Schloss und Park Lichtenwalde bilden eines der bemerkenswertesten Barock-Ensembles in Deutschland. Ein Minister August des Starken ließ die dreiflügelige Anlage von 1722–1726 erbauen, sein Sohn den Park anlegen. 1772 fiel der Landsitz an die Grafen von Vitzthum von Eckstädt, die ihn bis 1945 bewohnten. Die Repräsentationssäle wie das „Königszimmer“ oder der „Rote Salon“ sind im Rahmen einer Führung ebenso zu besichtigen wie Schlosskapelle mit einer der noch wenigen erhaltenen Donati-Orgeln und Teehaus im prachtvollen Innenhof. Nach historischem Vorbild rekonstruiert, kann sich der Lichtenwalder Barockpark mit seinen 10 Hektar, mit überwältigend vielen Sicht- und Wegachsen, 335 historischen Fontänen, versteckten Pavillons und Sitzbänken mit den großen Parks in Deutschland messen lassen. Blicke tief ins Tal mit der sich dunkel dahin schlängelnden Zschopau laden zum Verweilen ein. Für einen Parkbesuch können sich nach Voranmeldung Outdoor-Spiele ausgeliehen werden – die Lichtenwalder Parkspiele. Sie greifen sowohl die Idee des Spielens im Barock als auch die Tradition der erzgebirgischen Holzspielzeughersteller auf und sind
lehrreich und unterhaltsam gleichermaßen.